Politische Orientierung

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Die Demokratie lebt von mündigen Bürgerinnen und Bürgern, die sich informieren, sich Meinungen bilden und miteinander aushandeln, wie das politische Miteinander gestaltet werden soll. Wir greifen strittige Orientierungsfragen auf und setzen auf die Tagesordnung, was wir für wichtig halten. Wir fragen, was Sache ist. Wir bringen unterschiedliche Positionen miteinander ins Gespräch. Und wir fragen nach der Orientierungskraft des christlichen Glaubens, dem das Politische nicht gleichgültig sein kann.

Fokus

Die Covid-19-Pandemie, der Überfall Russlands auf die Ukraine und die Sorgen vor einer einseitigen Abhängigkeit von China haben auch die Weltwirtschaft durcheinandergewirbelt. Die Energiepreise explodieren, die Versorgung mit Weizen wird zum Problem, die Inflationsraten gehen durch die Decke. Mit dem Ratschlag, die Heizung um ein paar Grad herunter zu drehen, weniger zu duschen und nicht mehr mit 180 km/h über die Autobahn zu brettern, kann es nicht getan sein. Denn während die einen fröhlich weiterkonsumieren, weil das Polster dick genug ist, wird es für die Ärmeren in unserer Gesellschaft eng. Sanktionen und Importverbote – gewaltarme Instrumente, um Russland zu signalisieren, dass eklatante Verletzungen des Völkerrechts und der Humanität nicht tolerabel sind – schwächen auch unsere Volkswirtschaft. Populisten rechts und links versuchen daraus Profit zu schlagen. Das Thema »Arm und Reich« steht wieder ganz oben auf der öffentlichen Agenda. Auch bei den Landauer Akademiegesprächen 2023.

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Weiterdenken

Zornig rechnet der Mainzer Theologe Michael Roth in seiner Streitschrift »Über kirchliche Propheten mit Tarifvertrag« mit dem bundesrepublikanischen »Verlautbarungsprotestantismus« ab. Michael Roth macht keinen Hehl aus seiner konservativen Grundorientierung und nimmt Statements zum Klimawandel, zum Gewaltverzicht und zur Flüchtlingspolitik aufs Korn. Wie kann der Protestantismus seine politische Gestaltungskraft ins Spiel bringen, ohne wohlfeil, selbstgefällig, theologisch windig und immer einen gefühlten Schritt zu spät daher zu kommen?