Werkstattgespräche Islam
Die Werkstattgespräche Islam in Rheinland-Pfalz sind ein an der Evangelischen Akademie der Pfalz angesiedeltes Diskursforum zu islamischem Leben in Rheinland-Pfalz. Mit dem Ziel, eine Standortbestimmung zu religiösen, rechtlichen, religions-organisatorischen und sozialen Aspekten vorzunehmen, beleuchten sie Praxisfelder und die gesellschaftliche Verortung des Islam in Rheinland-Pfalz. Aus unterschiedlichsten Perspektiven – Religion, Wohlfahrt, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Kultur, Zivilgesellschaft – stehen in regelmäßigen Gesprächsrunden von April 2019 bis Juni 2020 Inhalte zur Debatte, die sich auf islamische Lebenswirklichkeiten auswirken.
Die Vielfalt des Islam und das Zusammenleben in einer pluralen Gesellschaft gehören ebenso zum Themenspektrum wie Fragen zur Religionsausübung, religiöser Bildung und Seelsorgearbeit. Auf einer Abschlussveranstaltung im Sommer 2020 wird der Expertenkreis seine Arbeitsergebnisse vorstellen und die Öffentlichkeit einladen, in einen gemeinsamen Diskurs zu treten.
Die Werkstattgespräche Islam in Rheinland-Pfalz werden gefördert durch das Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz (MFFJIV)
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1. Werkstattgespräch || Konstituierende Sitzung
Die Evangelische Akademie der Pfalz ruft mit den Werkstattgesprächen Islam in Rheinland-Pfalz ein Forum ins Leben, bei dem Expert*innen in einem Zeitraum von ca. einem Jahr verschiedene Fragestellungen zur Lage und Zukunft des Islam in Rheinland-Pfalz bearbeiten. In sechs Workshops diskutieren die Mitglieder Themen wie Religionsfreiheit und Religionsausübung. Modelle muslimischer Trägerschaften, kulturelle und religiöse Alltagspraktiken sowie Fragen der Bildungs- und Teilhabechancen. Staatssekretärin Christiane Rohleder eröffnete am 8. April 2019 die Veranstaltungsreihe im Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz mit einem Grußwort.
2. Werkstattgespräch || Zugehörigkeit und Diskriminierung von Musliminnen und Muslimen in Rheinland-Pfalz
Wie entwickelt sich gesellschaftliche Zugehörigkeit in einer durch Vielfalt geprägten Gesellschaft und wie bewerten Musliminnen und Muslime heute die Entwicklung ihrer Teilhabechancen im Bildungssystem und im politischen, beruflichen und öffentlichen Bereich? Das zweite Werkstattgespräch betrachtet die Beziehung zwischen Zugehörigkeit und spezifischen Inklusions- und Ausgrenzungsdynamiken und sucht nach Perspektiven, um Teilhabe in verschiedenen Zugehörigkeitskontexten zu stärken.
3. Werkstattgespräch || Religionsverständnis – Religionsausübung – Religionsrecht
Die gelebte Religiosität von Musliminnen und Muslimen hängt eng zusammen mit ihrem Religionsverständnis und spiegelt sich in vielfältigen Ausdrucksformen wider. Wie integrieren muslimische Menschen ihre Religionsausübung im Alltag und wie können Räume für religiöse Begegnungen geschaffen werden? Unter Berücksichtigung relevanter Rahmenbedingungen für islamische Religionsausübung, wie dem Religionsverfassungsrecht, der Vielfalt islamischer Lesarten und der täglichen Anforderungen im Berufsleben werden Problemstellungen diskutiert und nach Empfehlung für die Praxis gesucht.
4. Werkstattgespräch ||Religiöse Bildung – Sozialisation – Weitergabe
Beim vierten Werkstattgespräch zu islamischer Bildung arbeiten Akteure aus dem Modellversuch des Islamischen Religionsunterrichts in Rheinland-Pfalz und dem islamischen Koranunterricht in den Moscheegemeinden gemeinsam an der Frage, welche Qualitäten, Gemeinsamkeiten und Unterschiede die Lernorte prägen. Mit einem Überblick über den staatlich organisierten Religionsunterricht, Islamunterricht in den Moscheegemeinden und über weitere religiöse Sozialisationsformen im Bereich des Kulturellen diskutieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Entwicklungsbedarfe und erörtern künftige Kooperationsmöglichkeiten.
5. Werkstattgespräch ||Musliminnen und Muslime im Gesundheitswesen und Islamische Seelsorge
Die religiöse Begleitung und Unterstützung von Menschen, die von Krankheit oder einer Lebenskrise betroffen sind, hat in der Gesellschaft ihren festen Platz: In Krankenhäusern, Psychiatrien und Kliniken können Betroffene Seelsorge in Anspruch nehmen, die durch professionelles Personal angeboten und in der Regel konfessionsgebunden geleistet wird. Auch für Justizvollzugsanstalten und das Militär gelten die grundgesetzlichen Bestimmungen des Seelsorgeangebots. Da dieses Bringrecht allen Religionsgemeinschaften zuteil wird, stellt sich die Frage, welche Angebote Musliminnen und Muslimen in den betreffenden Institutionen zur Verfügung stehen und im Speziellen, wie es um die Zukunft der Islamischen Seelsorge im Gesundheitsbereich steht. Das fünfte Werkstattgespräch widmet sich Fragen von Glauben und Gesundheit und beleuchtet gegenwärtige Entwicklungen der islamischen Seelsorge in Rheinland-Pfalz. Dabei wird nach gemeinsamen Ausbildungsstandards gefragt und nach Möglichkeiten zur Konsolidierung und Weiterentwicklung bestehender Strukturen innerhalb der Islamischen Seelsorge gesucht.
6. Werkstattgespräch ||Abschlusssitzung
Die Abschlusssitzung der Werkstattgespräche Islam in Rheinland-Pfalz widmet sich in Form von Arbeitsgruppen noch einmal den vorangegangenen Einheiten. Ziel ist die Vorbereitung der Ergebnisveröffentlichung als Positions- und Impulspapier.
Ansprechpartner
Dr. Georg Wenz, M.A.
Stellvertretender Akademiedirektor und Theologischer Referent
06341 96890-30Schwerpunkte
- Islam
- Interkulturalität
- Religion und Gesellschaft
Projektassistenz
Emeti Morkoyun – emeti.morkoyun@eapfalz.de