Position beziehen
Was nützen Bekenntnisse?
Was bedeutet es, evangelisch zu sein? Wie soll der Protestantismus Profil zeigen – und welches? In der Bilanz des Reformationsjubiläums wurde deutliche Kritik laut, dass anspruchsvolle theologische Anliegen hinter der Inszenierung zurückgeblieben seien. Auch im Blick auf das 200-jährige Jubiläum der pfälzischen Kirchenunion stellen nicht wenige die Frage: Was feiern wir da eigentlich?
1818 haben die pfälzischen Protestanten feierlich erklärt, „daß der wirklichen Vereinigung beider Confessionen, in Lehre, Ritus, Kirchenvermögen und Kirchenverfassung, durchaus nichts Wesentliches im Wege steht.“ In der bis heute gültigen Fassung der Unionsurkunde von 1821 erklärten sie, dass als „Lehrnorm und Glaubensgrund allein die Heilige Schrift“ gelten soll, während die traditionellen altkirchlichen und reformatorischen Bekenntnisse „in gebührender Achtung“ zu halten seien. Was heißt das heute? Welche Bedeutung hat es für Protestantinnen und Protestanten, klar Position zu beziehen? Wie geht das? Welche Rolle spielen dabei traditionelle Bekenntnisse? Können die antiken und frühneuzeitlichen Texte überhaupt noch hilfreich sein? Welche Zugänge sind möglich?
Mit Dr. Thies Gundlach, Professor Dr. Dr. Thomas Kaufmann, Professor Dr. Reinhold Bernhardt und Gästen aus der Landeskirche haben wir theologisch versierte Gesprächspartner eingeladen, die Positionierungen nicht scheuen. Die Akademie startet mit dieser Veranstaltung zur Wiedereröffnung des Butenschoen-Campus ein regelmäßiges Tagungsformat für haupt- und ehrenamtliche Verantwortungsträger in der Kirche – und für andere theologisch Interessierte. Die Tagung bietet die Gelegenheit, den neuen Campus als profilierten protestantischen Bildungsort zu erleben und einzuweihen.