Beteiligungskultur?
Zur Bedeutung der pfälzischen Unionsbewegung.
Die pfälzische Kirchenunion von 1818 zwischen Reformierten und Lutheranern gilt – im Unterschied zur Union in Preußen – als „Union von unten“. Vorangegangen waren Unionen auf lokaler Ebene. In Lambrecht bereits 1805, als die Pfalz Teil des revolutionären Frankreich war. 1817 kam es zu einer regelrechten Unionsbewegung mit Kirchenvereinigungen in Speyer, Kusel, Zweibrücken, Ernstweiler, Rockenhausen, Bergzabern, Limbach, Großkarlbach, Kirchheimbolanden, Marnheim, Edenkoben, Annweiler, Dürkheim, Otterberg und Katzweiler. Anfang 1818 folgten Nußdorf, Dielkirchen, Offenbach, Kaiserslautern und Altenkirchen. Als die Union pfalzweit eingeführt wurde, ging dem Synodalbeschluss eine Befragung der „Hausväter“ voran. Inwiefern war die pfälzische Kirchenunion tatsächlich eine Basisbewegung? Sind hier Züge einer „Beteiligungsgesellschaft“ oder gar frühdemokratische Entwicklungen erkennbar? Auf der Basis der historischen Erfahrungen fragen wir auch nach dem gegenwärtigen Zustand von Beteiligungskultur in Kirche und Staat.
In Kooperation mit dem Verein für Pfälzische Kirchengeschichte und dem Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde.