Auch dieses Jahr haben die Sommerferien genutzt, um uns – über unsere üblichen Wochenendseminare hinaus – einmal längerfristig mit einem Thema zu beschäftigen. Die Ferienakademie 2024 (21.-27.07.) fand diesmal unter dem Titel „Wohin wollen wir wachsen?“ statt.
Es ging also ums Wirtschaftswachstum. Wie viel Wachstum brauchen wir wirklich? Wozu brauchen wir es? Ist „mehr“ eigentlich immer besser, oder gibt es auch ein „zu viel“? Durch eine große Bandbreite an Referierenden bekamen wir ganz verschiedene Blickwinkel auf diese Fragen. Manche argumentierten für „grünes Wachstum“ (Prof. Thomas Döring, von der HS Darmstadt) und andere für eine Abkehr vom Wachstumsdruck (Anna Schmidt, von der HfGG Koblenz). Manche erklärten uns, wie wir in den Wachstumsschlamassel hineingeraten sind (Phillip Staab, von der HU Berlin) – und andere stellten Alternativen zum Wachstumssystem vor: etwa die Gemeinwohlökonomie (Joachim Langer, von der Werkstatt Ökonomie Heidelberg) oder die „Ecommony“ von Friederike Habermann.
Unsere Teilnehmenden brachten selbst viele Gedanken zum Thema ein, fragten kritisch nach und machten sich im Laufe der Zeit ein eigenes Bild von ihrer idealen Wirtschaftsordnung. Und die, die sich am Ende des Seminars immer noch nicht sicher waren, konnten mittels eines Entscheidungssimulators, den Teilnehmende selbst entwickelt hatten, anhand einfacher Fragen herausfinden, welches Wirtschaftssystem am besten zu ihnen passt. Überhaupt haben die Teilnehmenden während der gesamten Woche spannende Projekte durchgeführt – vom bereits angesprochenen Entscheidungssimulator, über Interviews mit Bürger*innen über deren Konsumverhalten, bis hin zu Ideen zur Entflechtung von überregionalen Versorgungssystem und in Richtung einer Re-Regionalisierung der Wirtschaft.
Wir danken allen Teilnehmenden für ihr großes Interesse, den respektvollen Umgang miteinander und ihr Engagement. Und wir danken den Referierenden für ihre Arbeit mit uns, durch die sie neue Denkräume und Perspektiven auf dieses spannende Thema eröffnet haben.
