„Nicht nur Gedichtanalysen – auch Steuern“. Ein Kommentar zum Steuer-Workshop (28.06. – 30.06.2024) von Yassin Cherfouf (Zertifikatsteilnehmer)

Es ist wohl doch ungewöhnlich, dass sich an einem Sonntagmorgen etwa 20 junge Menschen versammeln, um mit zwei Politikern über die Vermögenssteuer zu diskutieren. Doch bevor es dazu kam, gab es noch weitere interessante Programmpunkte an diesem Wochenende in der Bad Bergzaberner Jugendherberge.

Nach dem Essen am Freitagabend begann der eigentliche Programmteil mit Peter Schönhöffer von Attac. Mit ihm sprachen wir über Steuern und Gerechtigkeit und er stellte Attac generell vor und sprach danach noch von einer EBI (Europäische Bürgerinitiative) namens Tax the rich, die eine Steuer für reiche Menschen fordern. Dieser Einstieg hat uns gut auf das kommende Programm eingestellt, da wir viel über den Zusammenhang zwischen Steuern und Gerechtigkeit erfahren haben. Prof. Dr. Laura Seelkopf diskutierte mit uns am Samstagmorgen zuerst aktuelle Herausforderungen der Steuerpolitik und führte danach eine Gruppenarbeit durch, bei der wir Vor- und Nachteile sowie Gewinner und Verlierer von verschiedenen Steuervorschlägen definieren sollten.

Am Nachmittag haben wir uns den Steuern von praktischer Seite genähert. Patrik Dietrich des Finanzamts Landau stellte uns den Zweck von Steuern und die Aufgaben des Finanzamts vor. Außerdem erzählte er uns noch die ein oder andere wirklich interessante Geschichte aus der Finanzverwaltung. Nicht zuletzt erfuhren wir, wie eine Steuererklärung funktioniert, was definitiv im späteren Leben helfen wird.

All dies war eine Vorbereitung auf den Höhepunkt des Wochenendes, die Podiumsdiskussion über die Vermögenssteuer zwischen Kurt Beck (SPD) und Philipp Fernis (FDP). Doch zuvor haben wir gemeinsam am Samstagabend kritische Fragen an beide Politiker entwickelt, indem wir ein Rollenspiel zur Einführung einer Vermögenssteuer durchführten.

Am Sonntag also diskutierten wir mit den beiden Politikern über die Vermögenssteuer. Gegen die Vermögenssteuer spricht vor allem die Durchsetzbarkeit und die mögliche Doppelbesteuerung, wohingegen die möglichen höheren Steuereinnahmen, die dann in ökologische oder soziale Projekte investiert werden könnten, für die Vermögenssteuer sprechen. Es kam zu einer offenen Gesprächsrunde über dieses sehr interessante Thema.

Zumindest wissen wir jetzt nicht nur, wie man eine Gedichtanalyse in vier Sprachen schreibt, sondern dank des spannenden Wochenendes auch etwas über Steuern.

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