Click, Collect, Exploit
Lieferkettengesetz revisited: Wessen Rechte sind verhandelbar?
Nicht zuletzt seit der Corona-Pandemie kommt die Lieferkettenproblematik per Klick bis vor unsere Haustüren. Dass damit Kinderarbeit, Ausbeutung und Ungerechtigkeit verbunden sind, ist nicht unwahrscheinlich. All das und noch viel mehr führt zu fragilen Lieferketten, die nicht nur den Menschen und der Umwelt schaden, sondern auch ökonomische Auswirkungen haben.
Wer ist verantwortlich für nachhaltige Lieferketten? Wer haftbar für Verstöße gegen Menschenrechte? Freiwillige Initiativen haben bisher zu wenig verändert. Offensichtlich reicht es nicht aus, auf Selbstverpflichtung zu setzen. Folglich braucht es bindende Regulierung – hier kommt das Lieferkettengesetz ins Spiel.
Im Juni 2021 wurde ein deutsches Lieferkettengesetz beschlossen. Neben Akteur*innen aus Kirchen, NGOs, Gewerkschaften und Unternehmen wie Vaude, unterstützen auch Konzerne wie Daimler diesen Vorstoß. Auf dem Papier klingt das zunächst nach einem Sieg engagierter Initiativen. Doch warum werden nach wie vor so viele Menschenrechte in den globalen Lieferketten verletzt? Was sagen uns entwicklungspolitische und industrienahe Perspektiven dazu? Welche juristischen Werkzeuge hat der Gesetzgeber zur Verfügung, um globale Wirtschaftshandlungen zu regulieren? Und wie handhaben eigentlich große Unternehmen wie Zalando oder Audi die Herausforderung der Sorgfaltspflicht?
Diesen und weiteren Fragen möchten wir uns gemeinsam mit Teilnehmenden und Referierenden der Summer School 2021 in verschiedenen Vorträgen, Workshops und Diskussionen widmen. Hierfür laden wir Expert*innen aus Theorie und Praxis ein, um das Thema „Click, Collect, Exploit – Lieferkettengesetz revisited: Wessen Rechte sind verhandelbar?“ aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
Ein Workshop der Consulting Akademie Unternehmensethik gUG in Kooperation mit der Evangelischen Akademie der Pfalz im Rahmen der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung. Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.