Das Paradies in den Heiligen Schriften
Christen und Muslime lesen Bibel und Koran
Beide, Bibel und Koran, kennen im Ausgang ihrer Schöpfungsgeschichte die Erzählung vom Paradies. Es ist ein Ort des Friedens und der Harmonie. Doch in beiden Erzählungen stellt sich bereits die Versuchung des Menschen ein. So kommt das Unvermeidliche, die Vertreibung und mit ihr die Hoffnung auf die Restitution des ursprünglichen Zustandes. Blickt man in die biblischen Schriften, so ist mit dem Garten Eden ein geographischer Ort gemeint. Die Hoffnungen auf das kommende Himmelreich sind dagegen an die Neuschaffung der Welt geknüpft, in der es keine Unterscheidung der Regionen mehr gibt – mit Ausnahme vielleicht der Hölle. Das neue Reich Gottes ist ethisch gedacht, ein Reich der Gerechtigkeit und jenes Friedens, der unsere Vorstellungskraft übersteigt. Ob und wie der Mensch in der uns bekannten Gestalt darin leben wird, ist nur vage angedeutet. Der Islam kennt hingegen sehr sinnliche Ausmalungen des Paradieses. Fließende Bäche von Wein, Schatten spendende Oasen der Ruhe, selbst sexuelle Erfüllung kommen darin vor. Der Abend widmet sich beiden Traditionen und fragt nach menschlichen, vielleicht allzu menschlichen Vorstellungen und auch danach, was der Mensch letztlich erhoffen darf.
Referenten: Dr. El-Hadi Essabah, Dr. Georg Wenz
In Kooperation mit dem Christlich-islamischen Gesprächskreis Ludwigshafen