Der Westwall als friedenspädagogischer Lernort
Eine Anregung
Eine monumentale Verteidigungsanlage, ein irrsinniges Propagandaprojekt, das größte NS-Flächendenkmal, ein Verkehrshindernis, ein Biotop, ein vernachlässigtes Denkmal – 2014 übergab der Bund das Eigentum an den Westwall-Anlagen in Rheinland-Pfalz an das Bundesland. Rheinland-Pfalz übernahm damit nicht nur die Verkehrssicherungspflichten für weitläufige Bunkeranlagen und Höckerlinien, sondern auch die politische Verantwortung für ein jahrzehntelang vernachlässigtes Relikt der NS-Diktatur.
Was sollen wir anfangen mit dem Westwall? Wie lässt sich ein sinnvolles Zusammenspiel der unterschiedlichen Akteure am Westwall etablieren? Kann das militärische und propagandistische Bollwerk Westwall zu einem Lernort für den Frieden werden?
Die Friedensakademie Rheinland-Pfalz und die Evangelische Akademie der Pfalz sind diesen Fragen in einem zweijährigen Projekt nachgegangen. Sie haben die Akteurslandschaft vermessen und Spannungsfelder identifiziert: Täterort vs. Opferort, Historisierung vs. Gegenwartsbezug, Steuerung vs. Freiheit, Punktualität vs. Flächigkeit. Auf dieser Grundlage machen die beiden Einrichtungen Vorschläge zur Weiterentwicklung der politischen Bildungsarbeit am Westwall, die in der Reihe akademie_skizzen veröffentlicht und am 30. November in Mainz vorgestellt werden.
Zu Gast sind die Vorsitzende der Stiftung „Grüner Wall im Westen – Mahnmal ehemaliger Westwall“ Ministerin Ulrike Höfken, der Kuratoriumsvorsitzende Ralph Erbar sowie Eckart Köhne, Direktor des Badischen Landesmuseums und Präsident des Deutschen Museumsbundes.
Eine Veranstaltung der Evangelischen Akademie der Pfalz in Kooperation mit der Friedensakademie Rheinland-Pfalz – Akademie für Krisenprävention und zivile Konfliktbearbeitung.