Postkolonialismus und Antisemitismus
Während der wissenschaftliche Diskurs sich schon länger mit dem Thema Postkolonialismus und Antisemitismus beschäftigt, ist dieses spätestens seit dem Skandal um die documenta 15 2022 in Kassel auch in der gesellschaftlichen Debatte präsent. Im Hintergrund treffen zwei unterschiedliche Entwicklungen aufeinander, in der die eine die Unvergleichbarkeit der Shoa betont und die antisemitischen Fallstricke der „Israelkritik“ aufzeigt, während die andere im Streben um die Anerkennung kolonial verantworteter Gewaltakte und Genozide deren Gleichbehandlung verlangt und in Teilen ihre Imperialismuskritik auch auf Israel überträgt. Die Frage der Vergleichbarkeit von Ausgrenzungs- und Gewalterfahrungen bzw. die Frage nach der Einzigartigkeit der Shoa ist darum eine der prominenten Reizfragen des Diskurses. Eine andere der Umgang mit dem Staat Israel sowie die Einordnung seiner offenen oder verklausulierten Ablehnung.
Eine Veranstaltungsreihe der Evangelischen Akademie der Pfalz in Kooperation mit den landeskirchlichen Arbeitskreisen für Weltanschauungsfragen, Kirche und Judentum, Interkulturalität und Kirche und Islam. Gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung des Landes Rheinland-Pfalz.