Religion im öffentlichen Raum – Zum Verständnis von Säkularität und Laizität
Journées d`Arras – Europäische Konferenz kirchlich Beauftragter für Islamfragen
Die Frage nach einer aktiven Religionspolitik stellt sich sowohl in einem säkularen wie auch einem laizistischen Staat, obwohl beide zur weltanschaulichen Neutralität verpflichtet sind. Religionsgesetze oder Staat-Kirche-Verträge sollen die Zuständigkeiten regeln. Mit der Politisierung von Religion kommt ein neuer Faktor ins Spiel, insbesondere in ihrer radikalen Form. Denn diese zielt auf die Aushöhlung rechtsstaatlicher Strukturen. Der Staat soll zu Überreaktionen gezwungen werden, die zu Diskriminierungen führen, welche wiederum in der Radikalisierung Betroffener münden. So das Kalkül. Aber auch staatlicherseits wird versucht Einfluss auf die Entwicklung von Religionsformen zu nehmen. Dies wird exemplarisch an der Förderung eines europäischen Islam sichtbar.
Welchen Raum soll Religion im Gemeinwesen einnehmen, welche Form annehmen dürfen? Wer entscheidet darüber und wie verlaufen die gesellschaftlichen Aushandlungsprozesse?