Religion und Krieg
Tagung zum 400. Jahrestag der Schlacht am Weißen Berg
Am 8. November 1620 endete mit der Schlacht am Weißen Berg bei Prag das „böhmische Abenteuer“ des „Winterkönigs“ Friedrich V. von der Pfalz. Die militärische Niederlage besiegelte nach wenigen Monaten abrupt die weltpolitischen Ambitionen des kurpfälzischen Herrschers, bildete aber den Auftakt zu den langandauernden militärischen Auseinandersetzungen des Dreißigjährigen Kriegs. Vorangegangen waren unter anderem eine rücksichtslose Umgestaltung der Prager Kirchen im Sinne der reformierten Konfession und eine intensive antireformierte Propaganda durch katholische Prediger. Bereits im Sommer hatte der Krieg die Pfalz erreicht. Als 30 Jahre später in Münster und Osnabrück endlich ein Friedensschluss möglich wurde, waren weite Teile der Pfalz verwüstet und entvölkert. Die interdisziplinäre und komparatistische Tagung betrachte die Ereignisse aus internationaler und regionaler Perspektive. Im Fokus stehen folgende Fragen: Welchen Anteil hatte die Religion bzw. Theologie an dem humanitären Desaster? Welchen Beitrag hat sie zum Friedensschluss geleistet? In welcher Weise bildeten die Künste Resonanzräume? Welches Gewaltpotenzial haben religiöse Konflikte heute? Wie können Religionen dem Frieden dienen? Welche Rolle spielen darin Kultur und Künste?
Eine Veranstaltung der Evangelischen Akademie der Pfalz in Kooperation mit dem Verein für Pfälzische Kirchengeschichte und dem Institut für Evangelische Theologie an der Universität Koblenz-Landau.