Digital – parochial – global?! Ekklesiologische Perspektiven im Digitalen
Workshop II: Abendmahl
Leib Christi, Institution, Unternehmen, Verein, Netzwerk, Gemeinschaft der Heiligen – die Vorstellungen davon, was Kirche ist und was sie sein könnte, waren schon immer vielfältig, widersprüchlich und strittig. In der evangelischen Tradition ist Kirche dort, wo „das Evangelium rein gepredigt und die heiligen Sakramente laut dem Evangelium gereicht werden“ (CA VII). Angesichts steigender kirchlicher Online-Aktivitäten und Netzwerke stellen sich viele Fragen neu und dringlicher: Wo, wer oder was ist eigentlich Kirche? Wo und wie wird gepredigt und werden die Sakramente gereicht? Wie verändert sich das religiöse Bewusstsein? Wie stehen die unterschiedlichen Formen von Offline- und Online-Kirche zueinander? Was verändert sich, wenn die ‚Zirkulation des religiösen Bewusstseins‘ auch im digitalen Raum in Gang kommt? Die Workshop-Reihe greift diese ekklesiologischen Fragen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis auf. Praktiker*innen, Wissenschaftler*innen und Kirchenleitende kommen in drei Workshops über diese Fragen miteinander ins Gespräch. Nach Impulsen aus der Praxis und der Dogmatik erarbeiten wir gemeinsam ein Thesenpapier, das für die weitere Diskussion online und offline genutzt werden kann. Die Reihe mündet in eine theologische Tagung der Evangelischen Akademie der Pfalz am 17. und 18. Juni 2021 in Landau.
In den Diskussionen um die Möglichkeit eines digitalen Abendmahls geht es an Eingemachte. Nicht umsonst wird hier besonders hitzig debattiert. In den Blick geraten grundsätzliche Fragen nicht nur der digitalen Ekklesiologie, sondern des digitalen Wandels überhaupt: Was wird im Netz aus Körperlichkeit und Materialität? Was bedeutet Sozialität ohne physische Präsenz? Darf im Netz jeder und jede tun, was er/sie will? Wie verhalten sich Freiheit, Verbindlichkeit, Regulierung und Kontrolle zueinander?
Zu Gast sind der Kirchenhistoriker und Präsident der Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Prof. Dr. Christoph Markschies (Berlin), die Ökumenewissenschaftlerin Prof. Dr. Friederike Nüssel (Heidelberg), Landesbischof Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh (Karlsruhe) und Akademiedirektor Dr. Frank Vogelsang (Düsseldorf).
Eine Veranstaltung der Evangelischen Akademie der Pfalz in Kooperation mit der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST) und der Evangelischen Akademie im Rheinland.