Resonanz und Widerspruch
Karl Barth und die Pfalz
Der schweizer Theologe Karl Barth gehört zu den einflussreichsten Denkern des 20. Jahrhunderts. 1934 war er Mitbegründer der „Bekennenden Kirche“ und Hauptverfasser der „Barmer Theologischen Erklärung“. Weil er den Beamteneid auf Adolf Hitler verweigerte, verlor er seinen Lehrstuhl an der Universität Bonn. Nach 1945 prägte er maßgeblich kirchliche und politische Diskurse in Deutschland. Lange Zeit war seine Theologie prägend für die Deutung der NS-Zeit und die politische Neuverortung der Kirchen in der Nachkriegsgesellschaft.
Der gesellschaftspolitische Einfluss des Protestantismus in Deutschland ist ohne Karl Barth gar nicht zu denken. Kritiker machen ihn und seine Schüler für eine unsachgemäße Politisierung der Kirchen verantwortlich. Auch in der traditionell liberalen Pfalz hat Barth seine Spuren hinterlassen – vor allem in der Kirchlich-theologischen Arbeitsgemeinschaft um Karl Groß und Karl Handrich.
Die Tagung anlässlich Barths 50. Todestag beschäftigt sich mit den theologischen Grundanliegen sowie den langfristigen Wirkungen in Rheinland-Pfalz – und diskutiert die Frage nach dem gesellschaftspolitischen Einfluss von Kirche und Theologie heute. Bleibt Karl Barth auch im 21. Jahrhundert der maßgebliche Kirchenvater des Protestantismus oder ist ein Paradigmenwechsel angesagt?
In Kooperation mit dem Verein für Pfälzische Kirchengeschichte und dem Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde.
Gefördert vom Institut für Evangelische Theologie an der Universität Koblenz-Landau und der Landeszentrale für politische Bildung.