Internationale Einsätze von Bundeswehr und Polizei gehören inzwischen auch in Deutschland zum Instrumentarium der Krisenbewältigung. Bündnispartner nehmen Deutschland in die Pflicht.
Der Anspruch Deutschlands, eine Friedensmacht zu sein, wirft Fragen auf. Wie lässt es sich politisch und moralisch rechtfertigen, dass bei Militäreinsätzen wissentlich Menschenleben aufs Spiel gesetzt werden? Unter welchen Voraussetzungen und um welcher Ziele willen dürfen Verantwortungsträger*innen in Politik und Militär den Tod von Menschen in Kauf nehmen? Vor dem Hintergrund des Afghanistan-Debakels gewinnen solche Fragen an Dringlichkeit.
Veranstaltungsarchiv
Veranstaltungen aus dem Bereich:Tagung
Landauer Akademiegespräche 2022 „Auf Leben und Tod – Extremfälle der Politik“: Beim Sterben helfen? – Sterbebegleitung und assistierter Suizid
Über würdevolles Sterben und Selbstbestimmung am Lebensende wird seit langem kontrovers diskutiert. Ist es moralisch legitim, seinem Leben selbst ein Ende zu setzen? Sollte es ein Recht darauf geben, dafür die Hilfe anderer in Anspruch zu nehmen? Welche Voraussetzungen müssten gegeben sein? Die Alternativen einer guten palliativmedizinischen Versorgung und hospizlicher Begleitung sind bei der Urteilsbildung genauso zu berücksichtigen wie die Freiheit des Einzelnen.
Fußball, Fifa und Katar
2010 fiel die Entscheidung, dass die Fußball-Weltmeisterschaft der Herren 2022 in Katar stattfinden wird. Die britische Tageszeitung The Guardian berichtete im vergangenen Jahr von 6.500 Toten auf Katars Baustellen seit Vergabe der WM. Wie kam es dazu, dass ein Land, das Menschenrechte missachtet, Homosexualität unter Strafe stellt und die Rechte der Frauen mehr als nur einschränkt, ein Prestigeprojekt wie eine Fußball-Weltmeisterschaft zugesprochen bekommt? Was können wir dagegen tun und wer trägt hier welche Verantwortung?
Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?
„Es gibt in Deutschland heute eine Vielzahl von Schwarzen, Farbigen, Migranten und Angehörigen der verschiedensten Minderheiten, die sich hier zuhause fühlen und sich mit diesem Land identifizieren“, schreibt Dr. Prinz Asfa-Wossen Asserate in seinem Buch. „Ich fühle mich als Deutscher, auch wenn ein äthiopisches Herz in mir schlägt. Meine Identität als Schwarzer steht mir ins Gesicht geschrieben.“ Was macht Identität aus? Weshalb spielt Aussehen eine Rolle in Zugehörigkeitsdebatten?
Digital – parochial – global
Nach traditionellem evangelischem Verständnis gilt der Grundsatz vom „Priestertum aller Gläubigen“. Die öffentliche, verbindliche religiöse Rede – etwa die Predigt im Gottesdienst – erforderter aber die förmliche Beauftragung durch die Gemeinde oder eine Landeskirche. Meist ist sie gebunden an bestimmte Voraussetzung wie eine theologische Ausbildung. Sollte das auch im Digitalen gelten?
Was hilft?
die Evangelische Akademie der Pfalz setzt in der Regel auf lange Linien statt auf Tagesaktualität. Der Überfall Russlands auf die Ukraine wirft aber so viele Orientierungsfragen auf, dass wir uns entschlossen haben, schnell zu reagieren. Der Diskussionsbedarf ist groß.
Digital – parochial – global
In der Reihe Digital – Parochial – Global diskutieren wir seit zwei Jahren Fragen digitalen kirchlichen Lebens. Dabei ging es immer wieder um neue digitale Formate der Verkündigung, die insbesondere in der ersten Phase der Pandemie einen regelrechten Boom erlebten. Was wird bleiben von den vielen Start-Ups und der Aufbruchstimmung? Wer sind diejenigen, die da mitmachen und angesprochen werden? Ist die bunte, unübersichtliche, teils auch chaotische Vielfalt ein Gewinn oder muss der Wildwuchs geordnet werden? Gibt es Qualitätskriterien?
Update
Die Digitalisierung ist ein wesentlicher Treiber gesellschaftlichen und kirchlicher Veränderungen. Dass nichts so beständig ist wie der Wandel ist ein Gemeinplatz. Und schon Luther wusste: Reformation ist immer.
Wir sind der Überzeugung, dass Digitalisierung kein Schicksal ist, dem wir hilflos ausgeliefert wären, sondern ein Prozess, den wir gestalten können. Dafür wollen wir Perspektiven und praktische Ideen entwickeln – für die Kirche und für die Welt, in der wir leben.
Zu Gast sind Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und Vorsitzender des Rates der EKD, und andere.
Eine Veranstaltung der Evangelischen Akademie der Pfalz in Kooperation mit der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) und der Evangelischen Akademie im Rheinland.
Beteiligungskultur?
Die pfälzische Kirchenunion von 1818 zwischen Reformierten und Lutheranern gilt – im Unterschied zur Union in Preußen – als „Union von unten“. Vorangegangen waren Unionen auf lokaler Ebene. 1817 kam es zu einer regelrechten Unionsbewegung Als die Union pfalzweit eingeführt wurde, ging dem Synodalbeschluss eine Befragung der „Hausväter“ voran. Inwiefern war die pfälzische Kirchenunion tatsächlich eine Basisbewegung? Auf der Basis der historischen Erfahrungen fragen wir auch nach dem gegenwärtigen Zustand von Beteiligungskultur in Kirche und Staat.
In Kooperation mit dem Verein für Pfälzische Kirchengeschichte und dem Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde.
Position beziehen
Was bedeutet es, evangelisch zu sein? Wie soll der Protestantismus Profil zeigen – und welches? Welche Bedeutung hat es für Protestant*innen, klar Position zu beziehen?
Deutschland, die Kirchen und der Islam
Wieviel Islam verträgt die Gesellschaft? Ist der Islam demokratiefähig? Soll der Staat die „Kirchenprivilegien“ – wie Kirchensteuer und eigenes Arbeitsrecht – aufkündigen? Während Religion in solchen Debatten einen hohen Grad an Aufmerksamkeit erzielt, verliert sie in ihrer verfassten Form an Bedeutung. Dies lässt sich sowohl für die Kirchen wie auch für die islamischen Organisationen beobachten.
Die Tagung stellt den Gesellschaftswandel in den Mittelpunkt und fragt nach der künftigen Gestalt von Religion in Deutschland.
In Kooperation mit dem Europäischen Institut für interkulturelle und interreligiöse Forschung und dem Evangelischen Bund Pfalz.
Tempo! Journalismus in der Beschleunigungsgesellschaft
Beschleunigung ist ein charakteristisches Merkmal moderner Gesellschaften – und verändert in erheblichem Maße auch den Journalismus. Unter den Bedingungen der Digitalisierung nimmt das Tempo weiter zu. Gefragt sind immer aktuellere Informationen und grellere Reize. Eine gesellschaftliche Anforderung allerdings bleibt: Gute Medien sind eine zentrale Voraussetzung für die politische Meinungsbildung und eine Funktionsbedingung der freiheitlichen Demokratie. Was bedeuten die Veränderungen für die journalistische Identität und für das journalistische Berufsethos?
In Kooperation mit: SWR2, SR 2 KulturRadio, Frank-Loeb-Institut an der Universität Koblenz-Landau, Universität des Saarlandes, Deutscher Journalisten-Verband.