Nach traditionellem evangelischem Verständnis gilt der Grundsatz vom „Priestertum aller Gläubigen“. Die öffentliche, verbindliche religiöse Rede – etwa die Predigt im Gottesdienst – erforderter aber die förmliche Beauftragung durch die Gemeinde oder eine Landeskirche. Meist ist sie gebunden an bestimmte Voraussetzung wie eine theologische Ausbildung. Sollte das auch im Digitalen gelten?
Veranstaltungsarchiv
Veranstaltungen aus dem Bereich:Tagung
Was hilft?
die Evangelische Akademie der Pfalz setzt in der Regel auf lange Linien statt auf Tagesaktualität. Der Überfall Russlands auf die Ukraine wirft aber so viele Orientierungsfragen auf, dass wir uns entschlossen haben, schnell zu reagieren. Der Diskussionsbedarf ist groß.
Digital – parochial – global
In der Reihe Digital – Parochial – Global diskutieren wir seit zwei Jahren Fragen digitalen kirchlichen Lebens. Dabei ging es immer wieder um neue digitale Formate der Verkündigung, die insbesondere in der ersten Phase der Pandemie einen regelrechten Boom erlebten. Was wird bleiben von den vielen Start-Ups und der Aufbruchstimmung? Wer sind diejenigen, die da mitmachen und angesprochen werden? Ist die bunte, unübersichtliche, teils auch chaotische Vielfalt ein Gewinn oder muss der Wildwuchs geordnet werden? Gibt es Qualitätskriterien?
Update
Die Digitalisierung ist ein wesentlicher Treiber gesellschaftlichen und kirchlicher Veränderungen. Dass nichts so beständig ist wie der Wandel ist ein Gemeinplatz. Und schon Luther wusste: Reformation ist immer.
Wir sind der Überzeugung, dass Digitalisierung kein Schicksal ist, dem wir hilflos ausgeliefert wären, sondern ein Prozess, den wir gestalten können. Dafür wollen wir Perspektiven und praktische Ideen entwickeln – für die Kirche und für die Welt, in der wir leben.
Zu Gast sind Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und Vorsitzender des Rates der EKD, und andere.
Eine Veranstaltung der Evangelischen Akademie der Pfalz in Kooperation mit der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) und der Evangelischen Akademie im Rheinland.
Beteiligungskultur?
Die pfälzische Kirchenunion von 1818 zwischen Reformierten und Lutheranern gilt – im Unterschied zur Union in Preußen – als „Union von unten“. Vorangegangen waren Unionen auf lokaler Ebene. 1817 kam es zu einer regelrechten Unionsbewegung Als die Union pfalzweit eingeführt wurde, ging dem Synodalbeschluss eine Befragung der „Hausväter“ voran. Inwiefern war die pfälzische Kirchenunion tatsächlich eine Basisbewegung? Auf der Basis der historischen Erfahrungen fragen wir auch nach dem gegenwärtigen Zustand von Beteiligungskultur in Kirche und Staat.
In Kooperation mit dem Verein für Pfälzische Kirchengeschichte und dem Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde.
Position beziehen
Was bedeutet es, evangelisch zu sein? Wie soll der Protestantismus Profil zeigen – und welches? Welche Bedeutung hat es für Protestant*innen, klar Position zu beziehen?
Deutschland, die Kirchen und der Islam
Wieviel Islam verträgt die Gesellschaft? Ist der Islam demokratiefähig? Soll der Staat die „Kirchenprivilegien“ – wie Kirchensteuer und eigenes Arbeitsrecht – aufkündigen? Während Religion in solchen Debatten einen hohen Grad an Aufmerksamkeit erzielt, verliert sie in ihrer verfassten Form an Bedeutung. Dies lässt sich sowohl für die Kirchen wie auch für die islamischen Organisationen beobachten.
Die Tagung stellt den Gesellschaftswandel in den Mittelpunkt und fragt nach der künftigen Gestalt von Religion in Deutschland.
In Kooperation mit dem Europäischen Institut für interkulturelle und interreligiöse Forschung und dem Evangelischen Bund Pfalz.
Tempo! Journalismus in der Beschleunigungsgesellschaft
Beschleunigung ist ein charakteristisches Merkmal moderner Gesellschaften – und verändert in erheblichem Maße auch den Journalismus. Unter den Bedingungen der Digitalisierung nimmt das Tempo weiter zu. Gefragt sind immer aktuellere Informationen und grellere Reize. Eine gesellschaftliche Anforderung allerdings bleibt: Gute Medien sind eine zentrale Voraussetzung für die politische Meinungsbildung und eine Funktionsbedingung der freiheitlichen Demokratie. Was bedeuten die Veränderungen für die journalistische Identität und für das journalistische Berufsethos?
In Kooperation mit: SWR2, SR 2 KulturRadio, Frank-Loeb-Institut an der Universität Koblenz-Landau, Universität des Saarlandes, Deutscher Journalisten-Verband.
Gedenktage im Schatten des Populismus
Der Erfolg populistischer Parteien im 21. Jahrhundert ist ein europaweites Phänomen. Dem Populismus immanent ist auch die Forderung nach einer Revision des Geschichtsbildes, nach Betonung der positiv definierten Ereignisse der Nationalen Geschichte. Dies zeigt sich u.a. in veränderten Interpretationen des Vergangenen, mittels derer populistische Parteien und ihre Vertreter versuchen, die Geschichtspolitik der Länder zu beeinflussen. Eine Ebene der Geschichtspolitik sind die Gedenktage, ihre Interpretation und Gestaltung.
Ziel der Tagung ist es, beispielhaft an Gedenktagen auszuloten, inwiefern und in welcher Weise Populismus Einfluss nimmt auf die Geschichtspolitik der jeweiligen Länder.
In Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, der Universität Opole (Polen) und der Universität Olomuc (Tschechische Republik).
Erinnerungsräume – Lernräume – Friedensräume
Erinnerung spielt sich nicht im Nirgendwo ab, sondern in realen und in imaginierten Räumen. Die Entwicklung von Erinnerungskulturen hängt maßgeblich davon ab, wie diese Räume gestaltet werden. Die Tagung ist international ausgerichtet, ein besonderer Fokus liegt auf der deutsch-französischen Grenzregion und dem Westwall.
In Zusammenarbeit mit der Friedensakademie Rheinland-Pfalz.
Resonanz und Widerspruch
Der gesellschaftspolitische Einfluss des Protestantismus in Deutschland ist ohne Karl Barth gar nicht zu denken. Welche Spuren hat er in der Pfalz hinterlassen? Bleibt er auch im 21. Jahrhundert der maßgebliche Kirchenvater des Protestantismus?
In Kooperation mit dem Verein für Pfälzische Kirchengeschichte und dem Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde.
Gefördert vom Institut für Evangelische Theologie an der Universität Koblenz-Landau und der Landeszentrale für politische Bildung.
Antisemitismus
Allein 2017 wurden über 1.100 Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Personen aktenkundig. Dabei bedroht der Antisemitismus nicht nur jüdische Mitbürger*innen, sondern unsere Gesellschaft als ganze, stellt er doch die grundlegenden Werte des Rechtsstaates in Frage. Und hat die Zunahme des Judenhasses auch etwas mit dem Thema Migration zu tun? Die Tagung widmet sich verschiedenen Facetten und den sich daraus ergebenden Fragestellungen. Wir laden Sie ein zu Analysen, Reflexion, Gespräch und Diskussion. Neben Vorträgen werden auch zwei Workshops und eine Podiumsdiskussion angeboten.