Südwestdeutsche Medientage

Bei den Südwestdeutschen Medientagen treffen sich Sozial- und Kommunikationswissenschaftler*innen, Theolog*innen, Journalist*innen, Medienpolitiker*innen und engagierte Bürger*innen zum Gespräch über medienethische und medienpolitische Orientierungsfragen. Die „Hambacher Thesen“ bündeln die Diskussion. Sie bieten eine kritische Standortbestimmung des Medienbetriebs und verstehen sich als Anregung des medienpolitischen und medienethischen Diskurses.
Die Südwestdeutschen Medientage sind eine Veranstaltungsreihe der Evangelischen Akademie der Pfalz in Kooperation mit dem Frank-Loeb-Institut an der Universität Koblenz-Landau, der Landeszentrale für poltische Bildung Rheinland-Pfalz, dem Medienreferat der Evangelischen Kirche der Pfalz, der Rheinpfalz, dem Mannheimer Morgen, dem Deutschen Journalistenverband Rheinland-Pfalz und Medienebene e.V.
6. Medientage 2022
Wir brauchen die nicht mehr! Direktkommunikation vs. Freie Presse?
Öffentliche Akteure, Politiker*innen, Regierungen, zivilgesellschaftliche Akteure, auch Unternehmen und Kirchen haben es heute viel leichter als früher, Adressat*innen auf direktem Wege zu erreichen. Social Media-Kanäle und elektronische Kommunikation machen’s möglich. Der mühsame und nicht immer von Erfolg gekrönte Weg über etablierte Medien scheint entbehrlich. Agenda-Setting wird selbst gemacht. Friedrich Merz hat diese Entwicklung 2020 bei der Talk-Runde eines Karnevalsvereins auf den Punkt gebracht: „Wir brauchen die nicht mehr. Und das ist das Schöne. Sie können heute über Ihre eigenen Social Media-Kanäle, über YouTube, Sie können ein Publikum erreichen, das teilweise die Öffentlich-Rechtlichen, auch die privaten institutionalisierten Medien nicht mehr erreichen.“ Was Merz für eine „gute Nachricht der Digitalisierung“ hielt, hatte im Blätterwald, im Äther und teils auch im Netz einen Sturm der Entrüstung zur Folge.
Die Südwestdeutschen Medientage werfen einen kritischen Blick auf die zunehmende Bedeutung direkter Kommunikation ohne die Vermittlung öffentlich-rechtlicher und privater Medien – aus wissenschaftlicher, journalistischer, politischer Sicht.
5. Medientage 2021
Was wärmt nach dem Lagerfeuer? – Zur Fragmentierung der medialen Öffentlichkeit
Die Zeiten, da sich am Samstagabend die ganze Familie zu „Wetten, dass?“ um den Fernseher scharrte, sind längst vorbei. Tagesschau und Heute-Journal sind kaum noch verbindliche Referenzpunkte für die politische Meinungsbildung. Die gedruckten Leitmedien schwächeln. Netflix, Spiegel Online, Blogs und Social Media schaffen neue, disparatere Formen der kommunikativen Vergemeinschaftung. Was bedeutet die Veränderung und Fragmentierung der medialen Öffentlichkeit für den Medienbetrieb? Welche Auswirkungen haben sie in Hinblick auf die politische Kultur und das gesellschaftliche Klima?
Ansprechpartner
Akademiedirektor
Schwerpunkte
- Politische Orientierung
- Medien und Digitalisierung
- Erinnerungskultur






